Fußball für alle oder niemanden

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„Fußball für alle oder niemanden“ in den Farben getrennt – in der Sache vereint – YouTube

 

Alle oder niemand? Kontroverse zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs 

Am Sonntagabend machte ein Video bei YouTube in der Thüringer Fußballwelt die Runde. Mehrere Vereine aus verschiedenen Kreisen und Spielklassen trafen sich, um Kritik an einem möglichen Spielbetrieb unter 2G zu üben.
„Fußball für alle oder niemanden“, lautet das Motto unter dem die Vereinsvertreter ihre Meinung sagen. Ein Spielbetrieb unter 2G? Für sie nicht zu akzeptieren, weil es bedeutete, dass Sportfreunde ausgeschlossen würden.

„Die geplante 2G-Regel finde ich nicht tragbar. Denn jeder Mensch, egal ob geimpft getestet oder genesen sollte Sport machen dürfen. Würden wir uns alle testen, wäre das wohl das Sicherste“, sagt Timo Grau, Kapitän des SV Moßbach im Video. Auch sein Trainer Jens Herzog blickt einem Spielbetrieb unter 2G kritisch entgegen. „Es geht uns nicht darum Politik zu machen oder irgendetwas anzuzweifeln. Uns geht es um den Fußball. Wir sagen entweder 3G oder 1G“, so Herzog, der unter 2G-Auflagen zudem einen immensen Verwaltungsaufwand für die Vereine befürchtet. Über 20 Sportfreunde aus 11 Vereinen trafen sich um ihre Kritik per Video darzustellen, einige Vereinsvertreter äußerten sich. Bisher (Dienstagmorgen) wurde der Clip bereits 5500 Mal angesehen. Auf FuPa-Nachfrage wurde bestätigt, dass weitere Vereine die Unterstützung der Initiative angekündigt haben sollen.

Doch was würde es bedeuten, wenn man dem Spielbetrieb unter 2G eine Absage erteilt? „Wir können keine Regelungen einführen wie 1G oder 3G. Das macht der Gesetzgeber und der sagt wir können aktuell unter 2G spielen. Daraus ergeben sich zwei Alternativen: Entweder wir spielen unter den gegebenen Vorschriften oder spielen nicht. Dann müsste man eine weitere Saison abbrechen.“, sagt Sven Wenzel, der Vorsitzende des Spielausschusses im Thüringer Fußballverband. Zudem gibt Wenzel zu bedenken, dass der große Teil der Bevölkerung eben geimpft sei und wenn man unter der gegebenen Vorgabe nicht spiele, müssten auch die drunter leiden, die eigentlich dürften.

Fürsprecher und Kritiker

Am Montagabend hat sich der Spielausschuss mit Vereinsvertretern der Landesklasse virtuell beraten. Klar ist, die Meinungen gehen weit auseinander. Das war zu erwarten, bemerkten einige Teilnehmer. Mehrere Vertreter sagten in ihren Wortmeldungen, dass ein Spielbetrieb unter 2G für sie keine Option sei. Sogar mit Klagen drohte der ein oder andere Sportfreund im Fall der Wiederaufnahme unter 2G. Zum Teil wurde die Diskussion auch emotional, meistens blieb sie aber sachlich.

Neben der Kritik einer möglichen Weiterführung unter der aktuellen Verordnungs-Lage, äußerten sich auch Fürsprecher. Hauptargument: Endlich wieder Fußball spielen. Logisch, dass auch sie das am liebsten ohne irgendwelche Beschränkungen tun würden. Aber wenn die Alternative weiterhin Stillstand sei, dann sollte ihrer Meinung nach der Spielbetrieb auch unter 2G wieder aufgenommen werden. Zudem wurde erklärt, dass man sich schwertue, den geimpften Spielern zu erklären, dass weiterhin kein Spielbetrieb stattfinde, obwohl die das eigentlich dürfen.

Vorstand tagt am Freitag

Wie man die Sache auch bewerten mag, welche Motive, Gründe und Argumente zu den verschiedenen Meinungen der Vereine und ihrer Vertreter führen… Eins zeigte die Konferenz deutlich: Einigkeit sieht anders aus. Es wird wohl kaum eine Regelung gefunden, mit der alle zufrieden sind. Zudem betonte Sven Wenzel auch während der Sitzung nochmals, dass die Handhabe, unter welchen Bedingungen aktuell überhaupt Sport getrieben werden darf, eben eine der Politik sei und nicht im Fachverband entschieden werde.

Am kommenden Freitag tagt der Vorstand des Thüringer Fußballverbandes und wird auch darüber beraten, wie es nun weitergehen soll und dabei die Argumente aus der virtuellen Sitzung mit einbeziehen. Eine Sache darf allerdings befürchtet werden: Wie es auch kommt… Die 1A-Lösung gibt es wahrscheinlich ohnehin nicht.

 
Quelle : FuPa
 
 
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