Foto – Jens Henning – Voller Einsatz: Pößnecks Patrick Reichmann (blau).
SV Eintracht Camburg – VfB 09 Pößneck 2:2 (0:1)
0:1 Walther 18′
1:1 P.Dietzel 52′
1:2 Walther 73′
2:2 Zöllner 80′
VfB 09 Pößneck kann Camburg-Fluch überwinden
Fußball: 2:2 trennen sich Eintracht Camburg uns der VfB 09 Pößneck am Sonnabend im Spitzenspiel der Kreisoberliga
Vor dem Anpfiff hätte Pößnecks Trainer Johannes Liebmann ein Unentschieden in Camburg sofort unterschrieben. Nach den fast 95 Minuten und dem 2:2 hörte sich sein Statement etwas anders an. „Wenn man wie wir zweimal führt, hat man kurzzeitig schon von mehr als nur von einem Punkt geträumt. Wie Camburg das 2:2 macht, war natürlich stark. Da hat man die individuelle Klasse eines Michael Zöllner gesehen“, sagte Liebmann.
Es lief die 80. Spielminute. Die Pößnecker hatten kurz zuvor das 2:1 (73.) erzielt durch Moses-Gabriel Walther. Die Jubelbilder der Gäste-Spieler und Verantwortlichen waren noch allgegenwärtig. Die Pößnecker waren dicht dran am möglichen Auswärtsdreier. Doch Routinier Zöllner, der als Abwehrchef das Spiel seiner Mannschaft immer wieder antrieb, gab den Spielverderber und verdarb den Gästen das Erfolgserlebnis.
Nach einem Freistoß von der rechten Außenlinie kam Zöllner angerauscht. Sein Kopfball war unhaltbar. Danach gab es kein Halten mehr beim Torschützen. Er rannte hinter die Torauslinie in Richtung Sportplatz-Eingang und ließ sich von seinen Mitspielern feiern.
Zum zweiten Mal hatten die Eintracht-Fußballer ausgeglichen. Beim 2:2 blieb es im Spitzenspiel der Kreisoberliga des KFA Jena-Saale-Orla und vor 110 zahlenden Zuschauern. Keines der Teams wirkte nach dem letzten Pfiff von Schiedsrichter Jakob Schrötter wirklich unzufrieden. Die Pößnecker konnten ihren Camburg-Fluch besiegen. In den vergangenen beiden Jahren gab es für den VfB in Camburg sportlich nie etwas zu holen. Zweimal setzte es 0:4-Pleiten. Und die Eintracht unterstrich ihre Ambitionen auf einen Platz ganz oben in der Tabelle.
Camburgs Trainer Marcel Dietzel sah in der ersten Halbzeit indes Pößneck als stärkeres Team, „auch wenn wir da schon die eine oder andere Chancen hatten. Im zweiten Spielabschnitt habe ich uns leicht stärker gesehen. Deshalb geht aus meiner Sicht das Unentschieden in Ordnung“, sagte der Trainer der Heimmannschaft.
Um ein Haar wäre Moses-Gabriel Walther der Mann des Spiels gewesen. Er hatte beide Tore für seine Pößnecker Mannschaft erzielt. „Es war schon ärgerlich, dass wir das 2:2 nicht verteidigen konnten“, sagte Walther über die Szene, die zum 2:2 führte.
Seine beiden Tore stellte er jedoch nicht in den Vordergrund, „ich habe sicher schon stärkere Spiele gemacht im VfB-Trikot. Es war halt heute nicht mein Tag. Aber was soll‘s! Ich stand zweimal vorm gegnerischen Tor. Beide Male konnte ich treffen. Mehr geht nicht.“
Michael Zöllner, der nach dem Spiel im Mannschaftskreis seine Mitspieler für die nächsten Partien aufbaute, sprach von einem hochverdienten Punkt. „In den ersten 25 Minuten waren wir zu unkonzentriert. Da gelang Pößneck auch das 1:0. Wir haben uns aber schnell erholt davon und haben die Antworten gegeben“, sagte Zöllner. Nach dem Wiederanpfiff und dem Treffer von Joker Paul Dietzel zum 1:1 (52.) standen die Camburger sogar vor der eigenen 2:1-Führung.
„Wir bleiben weiter vorn mit dran“, sagte Camburgs Trainer Dietzel. „Wir haben keinen Zwang, am Ende aufsteigen zu müssen. Unser Ziel war ein Top-5-Platz. Sollten wir bei der Endabrechnung Erster sein, wären wir darüber sicher nicht traurig. Dann würden wir das Aufstiegsrecht auch sicher wahrnehmen. Der Aufstieg ist für uns aber keine Pflicht.“
Jens Henning – OTZ – 26.10.2019